Liebe Kunden
am 26.02. fand, wie schon vorher in unseren News berichtet, im EU-Parlament die Abstimmung über die neue Tabak-Produkt-Richtlinie (im folgendem TPRL abgekürzt) statt. Leider nutzten alle Bemühungen der Dampfer, die E-Zigarette aus der Richtlinie heraus zu bekommen, nichts - trotz geäußerter Bedenken seitens vieler Ärzte, Wissenschaftler, Konsumenten und auch Politikern wurde die TPRL verabschiedet und als großer Erfolg gegen die Tabaklobby gefeiert.
Die Regulierungen um klassische Tabakprodukte einzudämmen sind, bei allem was man mittlerweile übers das Rauchen weiß, an sich zu begrüßen - die Regulierungen der E-Zigarette bestrafen uns allerdings mehr als die neuen Auflagen den Tabakproduzenten weh tun... im Gegenteil: was als Erfolg im Kampf gegen den Tabak und deren Lobby gefeiert wird, unterstützt unserer Auffassung nach genau diese, denn der noch überschaubare Alternativmarkt der E-Zigaretten wird nun verstärkt von eben derselben Tabaklobby mit minderwertigen Produkten untergraben - auf der anderen Seite haben neue mittelständische Händler (wie wir) und Bastler von neuen Innovationen haben ganz klar das Nachsehen!
Aus Sicht des Parlaments lesen sich die neuen Richtlinien in deren Pressemitteilung so:
--> http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-14-134_de.htm
Aus Sicht eines Kunden oder Händlers etwa so: "Es wird Bestimmungen geben, alles zum Vorteil der Verbraucher, die Händler haben sich an Vorgaben zu halten - welche das sind und wie sie umgesetzt werden sollen wissen wir selber noch nicht so genau. Aber sie werden kommen und wir werden die Entwicklung der E-Zigarette auf dem Markt sehr genau beobachten um kontrollierend einzugreifen"
So weit, so gut.
Weiter gesponnen wird es etwas absurder: jedes neue Produkt muss angemeldet werden, die "Aufnahme von Nikotin" wie auch immer gemessen werden, Produktionsprozesse offen gelegt und Garantien gegen Missbrauch gegeben werden, jährliche Berichte der Händler an die EU über die Verbraucher... etc.
Was heisst das alles nun genau?
Wir werden versuchen ein paar Punkte aus Händlersicht, und was diese für unsere Kunden bedeuten, zu beleuchten:
1. Nikotin bis max. 20mg
Unsere höchste Nikotinstärke in den Liquids beträgt 18mg. Auch wenn die Begrenzung von 20mg in Dampfer- und Wissenschaftlerkreisen auf Unverständnis stößt betrifft uns diese Regelung nicht direkt.
2. Maximaler Flascheninhalt von 10ml
Wir bieten unser Liquid in 10ml und 50ml an und werden versuchen, auch für 50ml vergünstigte Preise zu halten. Aus unserer Sicht ist die Regelung unsinnig - bis auf ein Mehraufwand in der Produktion bzw. Abfüllung, mehr Wareneinsatz und damit auf Herstellerseiten erhöhte Kosten und mehr produziertem Plastikmüll beim Endkunden wird mit dieser Regelung NICHTS erreicht, was dem Wohl und der Gesundheit der schützenswerten Bürger dient. Aber ja, wenn es so sein soll/muss, umzusetzen die 50ml-Flaschen aus dem Sortiment zu verbannen lässt es sich natürlich...
3. Tanks von E-Zigaretten dürfen maximal 2ml Liquid fassen können
Geht in die selbe Richtung wie Punkt 2, betrifft aber angeblich nur nikotinhaltige Liquids. Der derzeitige Tenor geht daher in die Richtung, dass andere Produkte mit größeren Tanks (die es durch die Zulassungen schaffen) durchaus noch auf den Markt existieren dürfen, eben mit dem Hinweis, dass damit nur 0mg-Liquids gedampft werden dürfen. Zu erwarten ist diese Lücke aber nicht - und auch ob es aus Hersteller-Sicht Sinn macht solche Produkte dann noch zu entwickeln steht auf einem ganz anderem Blatt. Derzeitig "gängige" Modelle wie der Evod, der Protank 2 Mini oder die eGo-C wären von dieser Regelung nicht betroffen.
Da wir selbst keine Hardware herstellen hoffen wir natürlich darauf, dass es nach wie vor gute Geräte geben wird mit denen uns das Dampfen Spaß macht und die wir guten Gewissens an unsere Kunden weiterempfehlen können. Sollten die Geräte mit neuen Standards selbst, was "siffen" und "kokeln" angeht, besser werden, ist das ebenfalls durchaus begrüßenswert; dazu brauchte es aber keine EU, denn die Geräte wurden über die letzten Jahre qualitativ immer besser und ausgereifter. Schlimm wäre es dann, wenn die Zulassungsprozesse für neue Innovationen so kostspielig und kompliziert werden dass sich die Entwicklung bis zur Freigabe und Herstellung nicht mehr lohnt - und nur noch die Tabakindustrie mit entsprechendem Kapital im Hintergrund ihre Ein-Weg-Zigaretten-Produkte in den Markt setzen wird und der freie innovative Markt, wie er derzeit existiert, eingehen wird.
4. jährlicher Bericht an die EU über Verkäufe und Konsumverhalten
Das ist natürlich aus Händlersicht mit erheblichem Aufwand verbunden und aus datenschutzrechtlichen Gründen sehr bedenklich. Sollte es wirklich einer "guten Sache" dienen die EU mit konkreten Statistiken vom Dampfen zu überzeugen und Einfluß nehmen zu können, wäre das "schön", realistisch gesehen geht es dabei um weitere Regulierungen, Einschränkungen und Möglichkeiten zur Besteuerung. Wie auch immer: unsere Kunden können sicher sein das ihre persönlichen Daten nicht von uns weitergegeben werden und, dass wir niemals Möglichkeiten über Rückschlüsse auf den einzelnen Konsumenten eröffnen! Diese Daten werden, sollten sie wirklich erhoben werden müssen, rein statistischer Natur sein! (Kunden von X-X Jahren dampfen zu XX% Liquids mit XX Nikotinanteil...)
5. Werbeverbot
Dies gilt bisher auch schon in vielen Bereichen und auch ohne EU-Regeln wurde von den allermeisten Werbenetzwerken/Agenturen wohl aus Angst das geltende Werbeverbot wie für normale Zigaretten übernommen. Dort würde dann gleiches Recht für alle gelten - komisch wird es, definieren zu wollen wo "Werbung" anfängt und "Verkaufsgespräch" aufhört. Die EU will das Werbeverbot von Tabakzigaretten 1zu1 aufs Dampfen übertragen - es dürfte also auch nicht mehr mit Lifestyleargumenten oder Geschmacksvariationen geworben werden! Wir sehen die Umsetzung als sehr schwammig und deshalb fatal an: so könnten auch Blogs, Foren, Shops und die freie Meinungsäußerung im Allgemeinem grundsätzlich betroffen sein, was eindeutig gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung verstößt.
Die Mitgliedsstaaten haben nun 2 Jahre Zeit die neuen EU-Richtlinien in geltendes Länderrecht umzusetzen. Es gibt viele Dinge zu konkretisieren und zu überdenken - bis dahin weiß eigentlich niemand wirklich was genaues. Mit Sicherheit darf sich dann auch die Judikative mit einigen Auslegungen befassen...
Wir sehen die Entwicklung natürlich kritisch, auch weil wir überzeugt davon sind bisher aus technischer und moralischer Sicht ein tolles Produkt zu unterstützen: bevor wir neue Hardware ins Sortiment aufnehmen informieren wir uns vor dem Weiterverkauf über bisherige Erfahrungen, testen die Geräte selbst und nutzen diese über längere Zeiträume; bei unseren Liquids setzen wir auf chemisch reine Inhaltsstoffe und Aromen; bisher nicht gesetzlich vorgeschriebene Selbstverständlichkeiten wie Inhaltsangaben und kindersichere Verschlüsse setzen wir aus eigenen Motiven gerne um.
Nun heißt es also: abwarten was wirklich kommt!
...unsere Kunden aber können sich sicher sein, dass wir von Surmount uns auch weiterhin bemühen werden durch alle Widrigkeiten einen Weg zu finden, um für unsere Kunden tolle Produkte und Liquids bereit stellen zu können, die Spaß am Dampfen garantieren!
Frohes Dampfen, hoffentlich auch weiterhin, wünscht
euer Surmount-Team